Königstein im Winter

Immer schon wussten die Königsteiner mit dem Wetter umzugehen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts nutzten sie das Eis in den strengen Wintern und belieferten damit Frankfurter Brauereien. 1851 eröffnete Dr. Georg Pingler seine „Kaltwasseranstalt“. Mit kalten Güssen wurde so manches Leiden gelindert. Und das nicht nur bei sommerlichen Temperaturen.

Von Friedrich Stoltze wird berichtet, dass er auf Geheiß des Doktors mit kalten Körperwickeln Wintertags durch den fußhoch liegenden Schnee stapfte. So überwand er seine Schlaflosigkeit.

Luftkuren wurden wegen der hervorragenden klimatischen Bedingungen in Königstein für nervöse Leiden aller Art und einer Vielzahl weiterer Indikationen von den Ärzten gerade auch im Winter empfohlen. Schließlich erhielt Königstein den offiziellen Titel „Heilklimatischer Kurort“. Er gilt bis heute.

Nach dem Bau der Eisenbahn 1902 kamen auch in der kalten Jahreszeit immer mehr Erholungssuchende in das „deutsche St. Moritz“.

Spätestens ab dem Winter 1928/29 wurden regelmäßig die Königsteiner „Wintersportnachrichten“, sprich: das Wetter inklusive Schneehöhe, gestaffelt nach Gesamt- und Neuschnee, Beschaffenheit, Schneefall und Sportmöglichkeiten über die „öffentliche Wetterdienststelle“ des Meteorologischen Instituts der Universität Frankfurt verbreitet. Und die Wintersportler kamen in Scharen, wie hier im Winter 1930/31.

Wenn die Anreise geschafft war, lockte der Schnee, die Höhen und der weite Blick.

Aber auch die Stadt Königstein hatte etwas zu bieten. Ein besonderes Ereignis und beliebtes Fotomotiv war 1928 die eingefrorene Fontäne vor dem Burgpanorama.

Nicht ganz so hoch aber ebenfalls für viel Freude sorgte das gleiche Ereignisse noch einmal am „Bleichweiher“ in den 1950er Jahren.

Alle Fotots © Stadtarchiv Königstein