Willkommen im Heilklima!

Achtung Heilklima: Bitte tief durchatmen und entspannen

Schon sehr früh hat der Mensch beobachtet, dass das Klima Einfluss auf das Befinden eines Menschen hat. Und genauso früh hat man festgestellt, dass die Menschen an bestimmten Orten nicht nur lebensfroher sind, sondern auch viel seltener an bestimmten Krankheiten litten. Und das lässt sich ganz einfach erklären: Der Begriff Klima steht für die Gesamtheit aller möglichen Wetterzustände: durchschnittliche Temperatur, Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit, Wind, Niederschlagsmenge und -häufigkeit, Höhenlage und Luftzusammensetzung. Klima setzt sich also aus verschiedenen Faktoren zusammen, die den Organismus belasten, schonen oder stimulieren können.

Heilklima besitzt eine stimulierende Wirkung

Während das Bioklima die Gesamtheit aller atmosphärischen Einflussgrößen auf den menschlichen Organismus beschreibt, schließt das Heilklima im Idealfall alle belastenden Faktoren aus. Im Heilklima ist die Belastung durch Wärme unbedeutend, die Luft ist weitgehend rein und das Strahlungsangebot ausreichend.

Der Kurpark im Herzen Königsteins.

Heilklima ist aber noch mehr

Als therapeutisch wirksames und anwendbares Klima besitzt Heilklima eine stimulierende Wirkung durch Reize, die bei dosierter Anwendung Anpassungsreaktionen im Organismus auslösen. Den Kältereizen und der UV-Strahlung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
In Deutschland sind vor allem in den Küstenregionen sowie in den Mittelgebirgen heilklimatische Bedingungen anzutreffen. Das Mittelgebirgsklima, in dessen Bereich der Heilklima-Park Hochtaunus fällt, zeichnet sich allgemein durch niedrige Wärmebelastung, verstärkte Kältereize, eine vermehrte UV-Strahlung und weitgehende Luftreinheit aus. Zusätzlich wirken Höhenlage, Geländeform und Hangneigung stark modifizierend und verursachen räumliche Unterschiede in der Ausprägung der Klimaelemente.

Nachfolgende Aufzählung bietet Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Klimafaktoren.

Belastungsfaktoren

  • Wärme- oder Hitze- und Schwülebelastung
  • Strahlungsarmut (geringer Sonnenschein)
  • schadstoffhaltige Luft

Stimulierende Faktoren

  • Kältereiz, kühle, frische Luft
  • starke Tagesschwankungen der Lufttemperatur
  • böiger Wind
  • erhöhte Intensität der Sonnenstrahlung (Höhensonne)
  • salzhaltige Luft

Schonfaktoren

  • ausgeglichene thermische Bedingungen
  • leicht erhöhtes Strahlungsangebot
  • weitgehende Luftreinheit
  • Allergenarmut
  • Keine Schwüle

Klima im Hochtaunus

Der Heilklima-Park Hochtaunus präsentiert spannende Landschaftsbilder auf über 550 Meter Höhenunterschied. Mit dem Großen und Kleinen Feldberg auf 881 und 825 Meter sowie dem Altkönig auf 798 Meter ü.d.M. umfasst er die drei höchsten Erhebungen im Taunus. Die tiefsten Lagen befinden sich am Südrand des Parks in etwa 300 Meter Höhe. Zusammen mit dem Urselbachtal im Osten und dem Reichenbachtal im Südwesten besitzt der Park ein gut strukturiertes Gelände, auf dem variable klimatische Bedingungen anzutreffen sind.

In der Regel nimmt die Lufttemperatur mit der Höhe ab, wodurch innerhalb des Heilklima-Parks Temperaturunterschiede von gut 4 °C auftreten können. Gleichzeitig nimmt der Wind mit der Höhe an Stärke zu, wobei der Unterschied gegenüber den unteren Lagen und den kleinen Seitentälern bis zu 30 % betragen kann! So werden in der Höhe meist dann noch entlastende thermische Bedingungen angetroffen, wenn es in den tieferen Lagen des Parks gelegentlich – bevorzugt in den Hochsommermonaten Juli und August – zu Wärmebelastung kommt. Insgesamt aber spielt Wärmebelastung im Heilklima-Park kaum eine Rolle.

Kältereize dagegen gibt es reichlich. In der Höhe treten sie von Oktober bis Mai auf, in den unteren Lagen etwa von November bis in den April. Ihre Intensität kann je nach Aufenthaltsort recht unterschiedlich sein, so dass eine Dosierung gut möglich wird. Wollen Sie beispielsweise die Kältereize erhöhen, so können Sie die oberen Lagen aufsuchen, wo sowohl der zunehmende Wind als auch die kältere Luft zu einer Steigerung der Reizintensität beitragen.
Am deutlichsten spürt man das auf dem frei gelegenen Gipfel des Großen Feldbergs.

Bei ausreichender Sonnenscheindauer überwiegen im Heilklima-Park reizmilde Strahlungsintensitäten. Entsprechend der Lage zur Hauptwindrichtung können sich lokale Unterschiede herauskristallisieren. So ist im Lee, der windabgekehrten Seite des Hochtaunus, in der sich die Bewölkung auflöst, die Sonneneinstrahlung erhöht. Im Luv – dem Wind zugekehrte Seite – dagegen ist die Sonneneinstrahlung im Stau der Berge vermindert.

Besonders im Winter und in den Übergangsjahreszeiten stellen sich im Taunus immer wieder Inversionswetterlagen ein. Dann können Sie in der Höhe bei relativ warmem und sonnigem Wetter die gute Fernsicht genießen, während sich unten feucht-kalte Luft sammelt und die Gegend im Nebel versinkt.

Die Landnutzung des Heilklima-Parks ist in erster Linie durch Wald geprägt. Er besitzt eine ausgleichende, dämpfende Wirkung bezüglich Kälte, Wärme, Wind und Strahlung. Das schafft zusätzliche Möglichkeiten für die Dosierung der Klimareize. Für eine Steigerung der Reizintensität und Reizvariabilität sind die überwiegend an der Peripherie liegenden Frei- und Siedlungsflächen von Bedeutung, auf denen Sonne und Wind weitgehend ohne Abschwächung wirksam werden können.

Sie finden also an allen Tagen im Heilklima-Park Hochtaunus sehr gute Voraussetzungen für Ihre Klimatherapie!

Wirkungsweise

Heilklima tut gut, stärkt den Organismus, hilft bei der Regeneration und sogar bei der Behandlung von akuten Erkrankungen. Aber: Verschiedene Krankheiten benötigen einen jeweils anderen Mix von stimulierenden und schonenden Faktoren. Damit wird deutlich, dass es nicht „das Heilklima“ und keine „Jahreszeit“ für eine heilklimatische Kur gibt. So sollten beispielsweise bei schweren Herzleiden die schonenden Klimaelemente überwiegen. Stoffwechselkrankheiten wie der Diabetes dagegen werden am besten mit dosiertem Sport bei geringen Kältereizen behandelt. Die chronische Bronchitis benötigt wiederum Bewegung in salzhaltiger Seeluft. Allergische Haut- und Atemwegserkrankungen werden im trockenen, pollenarmen Klima der höheren Bergregionen gelindert.

Schonung, Reiz oder Belastung. Jeder empfindet das Klima auf seine eigene, subjektive Art und Weise, die natürlich von Alter, Gesundheitszustand oder Fitness abhängig ist. Dennoch kann aufgrund der Charakteristik und Wirkung von Klimafaktoren eine allgemeingültige Einteilung getroffen werden: belastend, stimulierend und schonend. Sind an bestimmten Orten oder in bestimmten Regionen gerade die stimulierenden und/oder die schonenden Faktoren spürbar ausgeprägt, spricht man vom Heilklima.

Im Heilklima ist die Belastung durch Wärme unbedeutend, die Luft ist weitestgehend rein und das Strahlungsangebot ausreichend. Heilklima ist ein Klima, bei dem die Belastungsfaktoren auf lange Sicht nur minimal sind, stimulierende Reize und/oder Schonfaktoren hingegen überwiegen.

Zu den wichtigsten Heilanzeigen Heilklimatischer Kurorte zählen:

  • Erkrankungen der Atemwege
  • Erkrankungen von Herz, Gefäßen und Kreislauf
  • Hautkrankheiten
  • Allgemeine Indikationen wie Erschöpfungssyndrom, Abwehrschwäche, Trainingsmangel

In verschiedenen Heilklimatischen Kurorten gibt es auch Kur- und Gesundheitsangebote für folgende Heilanzeigen:

  • entzündliche, rheumatische Erkrankungen
  • Degenerative Erkrankung des Bewegungsapparats
  • Magen, Darm, Leber, Galle, Stoffwechsel
  • Nerven, psychosomatische Leiden
  • Nieren und harnabführende Wege
  • Frauenleiden
  • Chronische Erkrankungen des Kindesalters weitere, spezielle Therapien