Altes Rathaus
Kugelherrnstraße 1
Bereits 1231 wird eine Pforte zur sogenannten Vorburg, dem durch eine Mauer umfriedeten Bereich unterhalb der Burg, erwähnt. Der heutige Torbau enthält in den gemauerten Bereichen noch Fragmente aus der Zeit der Münzenberger (nach 1171 bis 1255) und Falkensteiner Herrschaft (ab 1255). So stammen der romanische Bogenfries auf der Nordseite und der frühgotische Spitzbogen mit profilierter Laibung aus dieser Zeit. Der Unterbau trug seinerzeit eine Wehrplattform mit zentralem Rundturm.
Das Wappen im Bogenscheitel verweist auf die Eppsteiner Herren, die ab 1418 regierten. Sie ließen das obere Stockwerk in Fachwerk errichten. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es schwer beschädigt. Der damalige Landesherr, der Kurfürst von Mainz, überließ daraufhin das Gebäude der Königsteiner Bürgerschaft. Die ließ das Obergeschoss 1673-76 neu aufführen und nutzte es als Rathaus. Hinauf führt noch heute eine Spindeltreppe, die im oberen Teil nach Holzuntersuchungen bereits um 1589 entstand.
1909 zog das Rathaus in die Hauptstraße 15 um. Seit 1968 ist in den Räumen des Alten Rathauses das Burg- und Stadtmuseum untergebracht.
Im Eingangsbereich befindet sich heute eine Mehlwaage. Denn seit alters her wurde an der Pforte der Wochenmarkt abgehalten. Auf den Marktbetrieb verweist auch das originale Fußmaß am linken Torbogen, sowie die 2009 ergänzte Elle auf der rechten Seite.
Das Alte Rathaus heute.
Noch mit verputztem Obergeschoss, vor 1900. (Foto: Stadtarchiv Königstein)
Torbogen mit Wappen des Hauses Eppstein.
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