Amtsgericht
Gerichtstraße 2
Der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Lothar Franz von Schönborn ließ ab 1720 das Amtsgebäude errichten. Bereits seit dem 16. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle der Sitz der Verwaltung und der Justiz in Königstein. Der damalige stattliche Fachwerkbau mit Zehntscheune ist auf einem Stich von Merian (Abb. unten) abgebildet.
Wappen des Mainzer Kurfürsten an der FassadeKurfürst Lothar Franz von Schönborn, Portrait von Christian Schilbach, 1714, Graf-von-Schönborn-Kunstsammlungen, Pommersfelden (Inv. 360). Bild: https://www.sueddeutscher-barock.ch/In-Bauherr/s-z/Schoenborn_Lothar-F.html Als Oberamt wurde der Verwaltungssitz 1694 in die ehemalige Stolbergische Meierei am Burgweg verlegt. Er kehrte mit dem 1727 fertiggestellten Steingebäude an seinen ursprünglichen Platz zurück. Das repräsentative, zweigeschossige Gebäude mit Mansarddach steht direkt an der Straße. Der Bau ist durch die Durchfensterung auf allen Seiten streng achsial gegliedert. Auf der Straßenseite prangt das Wappen des Fürstbischofs. Im Inneren befindet sich eine doppelläufige Eichenholztreppe aus der Bauzeit.
Das Jahr der Fertigstellung ist unter dem Wappen des Landesherrn vermerkt. Schwert und Bischofsstab unter dem Kurhut verweisen auf dessen weltliche und kirchliche Macht.
In den 1950er Jahren wurde die Hofanlage umgestaltet, die Zehntscheune abgerissen und durch den Erweiterungsbau des Amtsgerichts ersetzt. Auch heute dient der Bau als Amtsgericht zusammen mit dem sogenannten Luxemburger Schloss.
Das Amtsgericht heute.
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