Falkenstein

Falkenstein, vor dem Höhenzug des Taunus am Fuße des Altkönigs gelegen, wird von der Burgruine bekrönt. Seine Geschichte ist eng mit den Geschicken der jeweiligen Burgherren verknüpft. So hieß der Ort bis in das 17. Jahrhundert „Nürings“, wie die Gaugrafen, die um das Jahr 1100 hier ihren Sitz hatten. Der heutige Name ist späteren Burgherren geschuldet. Im 13. Jahrhundert waren dies die Herren von Bolanden-Falkenstein, die seit 1252 auch Herren vom benachbarten Königstein waren.

Philipp I. von Falkenstein ließ eine neue Burg errichten und nannte sie nach dem Stammsitz der Familie am Donnersberg in der Pfalz „Neu-Falkenstein“. In den folgenden Jahrhunderten hatten mehrere adelige Familien Besitz an der Burg. Heute sind nur noch Mauerreste rund um den charakteristischen Turm erhalten. Doch ein Aufstieg zur Burg lohnt sich allein schon wegen des spektakulären Blicks weit über Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet bis zum Odenwald.

Auch am Fuße des Burgbergs gibt es einiges zu entdecken. Darunter liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser, die ältesten aus dem 17. Jahrhundert wie das Alte Rathaus. Vom Kurwesen und dem Glanz der Kaiserzeit zeugen die Gebäude des heutigen Grand Hotels und der zugehörige Park, den der Erbauer des Frankfurter Palmengartens, Heinrich Siesmayer, anlegte.

Johannisbrunnen

1735 wurde der Brunnen an seinem ehemaligen Standort an der Einmündung des Johannisbrunnenwegs, in Betrieb genommen. Ursprünglich schloss an die Brunnenstele rechts wie links ein Trog an, in den das Wasser jeweils aus einem seitlich an der Stele angebracht Hahn lief. Der Name „Riehrborn“, den die Falkensteiner für ihren Brunnen fanden, verwies auf die technische Besonderheit: Das Wasser wurde über Rohre, den „Riehr“, von der „Brunnenstube“, einem Wassersammelbecken im Bereich des heutigen Ehrenmals, hinunter zum Brunnen geführt.

An dem Brunnen trafen sich die Falkensteiner beim Wasserholen, denn im Dorf gab es noch keine individuellen Wasseranschlüsse. Am Brunnen wurde gewaschen, das Vieh getränkt und natürlich die neusten Nachrichten ausgetauscht. Auf dem historischen Foto von Franz Schilling, das um 1895 entstand, sieht man Bäuerinnen mit ihrer Wäsche. Von der neuen Zeit kündet das stattliche Gebäude im Hintergrund. Es gehörte zur Lungenheilanstalt des Dr. Dettweiler.

Mit der Einführung der Wasserleitung zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlor der Brunnen seine Bedeutung und wurde abgebaut. Vielleicht ging schon dabei ein Becken zu Bruch. Denn nur ein Trog und die Stele lagerten über lange Jahre in der Nähe des Falkensteiner Rathauses. Für die Kinder des Dorfs waren es willommene Spielsachen. „Der Trog war ein prima Versteck, wenn man sich flach hineinlegte“ erinnert sich Hermann Groß an seine Kindheit. Jahrzehnte später veranlasste Groß als Ortsvorsteher von Falkenstein den Wiederaufbau des Brunnens an seinem heutigen Standort.